Berlinfahrt des 11. Jahrgangs

Unterwegs in Berlin – das ist schon eine Herausforderung an sich!

veröffentlicht am 29.10.2019 von Barbara Braune

Kreuz und quer in verschiedenen Gruppenzusammensetzungen mit wechselnden Lehrkräften – die Berlinfahrt hat Orientierungssinn und Flexibilität aller Beteiligten gefordert. Aber die Reise hat sich gelohnt.

Das Programm, das in den zweieinhalb Tagen angeboten worden ist, wies eine politisch- geschichtliche Ausrichtung auf. Der Besuch von Bundestag bzw. Bundesrat und der Gedenkstätte Hohenschönhausen war für alle Schülerinnen und Schüler gesetzt, ansonsten konnte man sich in verschiedene Angebote einwählen: Besuch des Jüdischen Museums, Stadtführungen mit dem Schwerpunkt „Berliner Mauer“, Besuch des Theaterstücks „Amir“ im Neuen Haus des Berliner Ensembles. Beim Besuch des Bundesrats konnten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler in einem Rollenspiel die Aufgaben des Bundesrats nacherleben: Wie ist das, wenn dort ein Gesetz von der Bundesregierung vorgelegt wird, eine Aussprache der Vertreter der Länder stattfindet und zum Schluss darüber abgestimmt wird? Eine Debatte „live“ konnten andere Schülerinnen und Schüler im echten Bundestag beobachten – es ging deutlich nach 20.00 Uhr noch um ein wichtiges und auch polarisierendes Thema wie Wirtschaftlichkeit in der Landwirtschaft. Belohnt wurden die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler im Anschluss durch einen Blick von der Kuppel des Bundestags bei Nacht.

Im Jüdischen Museum ließ sich nach einer Führung zur sprechenden Architektur des Neubaus eine aktuelle Ausstellung „A wie Jüdisch- In 22 Buchstaben durch die Gegenwart“ besichtigen. Nach den verstörenden Eindrücken der Dauerausstellung, die die Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung während der Herrschaft der Nationalsozialisten versucht, zumindest ansatzweise fühlbar zu machen, war diese Ausstellung besonders wichtig. Sie zeigt, wie lebendig die jüdische Kultur in der Gegenwart ist, auch und besonders in Deutschland. – Der Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen gab am darauffolgenden Tag einen Einblick das subtile und die Psyche zersetzende Machtsystem der Stasi…Gefängniszellen, Verhörräume, alles ist dort im Original zu besichtigen - selbst der Geruch des Linoleums erinnert dort noch an diese Zeit und ruft bei den Älteren beklemmende Erinnerungen wach.

Es wird dauern, bis sich die vielen unterschiedlichen Eindrücke zu der deutschen Geschichte und Gegenwart, die diese Berlinfahrt uns geboten hat, setzen. Unser Dank gilt vor allem Frau Elke Neumann, die so viele der Begegnungen vor Ort im Vorfeld organisiert hat.

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