Sekundarstufe I

Sekundarstufe I

Bei uns sind die Jahrgänge 5-10 in der Regel drei-zügig, d.h. in jedem Jahrgang haben wir drei Klassen. Denn wir legen Wert darauf, eine eher kleine und überschaubare Schule zu sein, in der nach einiger Zeit fast jeder jeden kennt und in der es familiärer zugehen kann als in großen Systemen. Durch die Zusammenarbeit mit der Bismarckschule können wir trotzdem in der Oberstufe ein vielseitiges Kursangebot anbieten.

Die pädagogische Leitung der Klassen übernehmen bei uns stets zwei Lehrkräfte im Team, in der Regel eine Lehrerin und ein Lehrer. Bei Schülern mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf arbeiten sie eng mit den zuständigen Schulassistenzen und Förderlehrkräften zusammen.

Struktur des Schultags

Der Unterricht ist in Doppelstunden rhythmisiert. Der 90-Minuten-Rhythmus ermöglicht mehr Muße und Ruhe bei der Erarbeitung der Inhalte. Er fördert schülerzentrierte und kooperative Lernformen, in denen die Schüler:innen sich selbst Gegenstände erarbeiten, sie üben und vertiefen, in denen sie selbst forschen und entdecken und gleichzeitig soziale Kompetenzen erwerben. Auf die 90-Minuten-Einheiten folgen stets 30 Minuten Pause, aus der die Schüler:innen selbständig in den Unterricht zurückkehren, eine Pausenklingel gibt es bei uns nicht. Durch den Wechsel von 90 Minuten Unterricht und 30 Minuten Pause haben die Schüler:innen eine sehr klare und übersichtliche Tagesstruktur:

08.00-09.30 Unterricht
- Pause, Frühstückspause -
10.00-11.30 Unterricht
- Pause/Mittagsangebot in der Mensa -
12.00-13.30 Unterricht
- Pause/Mittagsangebot in der Mensa -
14.00-15.30 Ganztagsangebot

Stärkung der Kernfächer – fächerübergreifendes Lernen

Wir unterrichten nach der sog. Stundentafel 1, die die Kernfächer Deutsch, Mathematik, Englisch und 2. Fremdsprache stärkt. Englisch wird aus der Grundschule ab Jahrgang 5 fortgeführt, die 2. Pflichtfremdsprache beginnt in Jahrgang 6. Hier können die Schüler:innen am Ende des 5. Jahrgangs zwischen Französisch, Latein oder Spanisch wählen. In Jahrgang 5/6 fassen wir Biologie, Physik und Chemie zum Fach „Naturwissenschaft“ zusammen.

Die maximale Stundenzahl pro Woche beträgt in der Regel 30 Unterrichtstunden, so dass der gesamte Pflichtunterricht am Vormittag in den ersten drei Doppelstunden erteilt wird.

Dennoch legen wir Wert darauf, dass die Schüler:innen in Projekten lernen, über die Grenzen der einzelnen Fächer hinweg zu denken, und Querverbindungen zwischen ihnen entdecken. Projektarbeit unterstützt und vertieft außerdem in besonderem Maße die im „normalen“ Unterricht erworbenen Arbeitstechniken und Methoden (zu den einzelnen Projekten s. Jahrgänge 5/6, 7/8, 9/10). Viele Projekte finden an außerschulischen Lernorten statt.

Die Fremdsprachen werden im Europaprojekt in Klasse 10 sowie Französisch in der Drittortbegegnung in Jahrgang 7 im wirklichen Leben erprobt.

Offener Ganztag und warmes Mittagessen

Wir sind offene Ganztagsschule, d.h. die Schüler:innen nehmen freiwillig, je nach Betreuungsbedarf und Interesse an den Angeboten, am Ganztagsbetrieb teil. Sie wählen die Angebote verbindlich immer für ein Halbjahr an und sind frei bei der Anzahl der Wochentage. Der Ganztag findet Montag bis Donnerstag statt, an diesen Tagen bieten wir auch eine Mittagsversorgung mit warmer Mahlzeit in der Mensa an. Das Mensaangebot können auch Schüler:innen nutzen, die nicht am Ganztag teilnehmen. Außerdem ist bei uns die Cafeteria den ganzen Schulvormittag geöffnet, wo sich die Schüler:innen mit kleinen Snacks versorgen können.

Kommunikation: Iserv und Logbuch

Die Kommunikation außerhalb des Unterrichts zwischen Schüler:innen, Eltern und Lehrer:innen findet bei uns ausschließlich über das schulinterne Netzwerk Iserv statt. Wichtige Informationen und Formulare der Schul- und Klassenleitung werden per Mail an die Eltern und Schüler:innen verschickt, Entschuldigungen erfolgen per Mail über Iserv und Gesprächstermine können hierüber vereinbart werden. Das spart jede Menge Papier und die Kommunikationswege bleiben so kurz. Alle Eltern und Schüler:innen haben einen eigenen Zugang zum Netzwerk.

Außerdem führen die Schüler:innen von Jahrgang 5-7 ein Logbuch, in dem sie allgemeine wichtige Informationen zum Schulleben finden, in das sie aber vor allem am Ende jeder Unterrichtsstunde die Themen und Aufgaben des Faches eintragen und so ihren Lernprozess zu reflektieren und zu organisieren lernen.

Jahrgänge 5/6

Pädagogisches Konzept Jahrgang 5/6
(19 MB)

Wenn die Kinder aus den verschiedensten über das gesamte Stadtgebiet verstreuten Grundschulen zu uns kommen, geht es zunächst einmal darum, die ganz unterschiedlichen Kinder zu einer neuen Klassengemeinschaft zusammenzubringen, in der sie neue Freundschaften knüpfen und die Voraussetzungen finden, in einer vertrauensvollen Umgebung zu lernen und arbeiten. Auch die neue Schule in dem großen Gebäude mit einer großen Schulgemeinschaft müssen die Kinder kennenlernen.

Deshalb starten wir mit einer Einführungswoche, in der noch kein regulärer Unterricht stattfindet. Hier begleiten zunächst nur die Klassenlehrer:innen die Klasse, klären die vielen Fragen und Unsicherheiten und die Schüler:innen lernen in Kennenlernspielen und einer Schulrallye sich untereinander und das Schulgebäude kennen. Die Schüler:innen werden auch in den ersten Umgang mit dem schulinternen Netzwerk Iserv eingeführt. Der/Die eine oder andere Fachlehrer:in stößt vielleicht auch schon einmal dazu und gibt erste Einblicke in sein/ihr Fach. Zur weiteren Stärkung der Klassengemeinschaft und der neuen Freundschaften fahren die Schüler:innen möglichst vor den Herbstferien eine Woche auf Klassenfahrt.

Wir richten in Jahrgang 5/6 sogenannte Schwerpunktklassen ein, die allerdings weniger für eine intensive fachliche Vertiefung stehen, sondern eher zur Identifikation mit der eigenen Klasse dienen, als Kreativ-/Musik- oder Forscherklasse gemeinsam Ideen zu entwickeln und umzusetzen. In dem Schwerpunkt findet zusätzlich zum Unterricht eine verpflichtende gemeinsame Klassen-AG statt, die möglichst von einem der der beiden Klassenlehrer:innen durchgeführt wird. Außerdem ist eine Teilnahme an entsprechenden Ganztagsangeboten sehr erwünscht. Bei der Anmeldung wird eine Erst- und Zweitwahl angegeben, wir bemühen uns, Ihr Kind bei der Zusage eines Schulplatzes in einem der angewählten Schwerpunkte unterzubringen. Zu den einzelnen Schwerpunkten:

In der 5 Ku (wie Kunst und Theater) treffen sich die „Kreativ-Kinder“, die in ihrer Klassen-AG mal ein Bühnenbild herstellen, mal Höhlenmalerei erstellen, Märchen mit Handpuppen nachspielen oder ein Schaufenster für einen Kinderbuchladen (Link zu „Kunst im Buchhandel“) gestalten.

In der 5 Mu (wie Musik) treffen die kleinen Musiker aufeinander, die gerne gemeinsam Klassenmusik machen. Entweder lernen die Kinder schon außerhalb der Schule ein Instrument, mit dem sie sich in das Klassenorchester einbringen können, oder können ein Instrument im Ganztag erlernen.

In der 5 Na (wie Naturwissenschaften) treffen wir dann auf die kleinen Forscher, die mal Insektenhotels bauen, mal einen Fisch mumifizieren, mal die Entfernung der Gestirne von der Erde berechnen oder gar auch schon mal Haifischeier ausgebrütet haben.

In Klasse 6 werden diese Schwerpunkte unverändert fortgeführt.

In allen 5. und 6. Klassen haben wir den Unterricht in den Fächern Biologie, Chemie und Physik zu einem Fach „Naturwissenschaft“ zusammengefasst, da es uns sinnvoller erscheint, hier einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen.

Die in Klasse 6 neu beginnende 2. Fremdsprache wird nicht im Klassenverband, sondern klassenübergreifend in Kursen unterrichtet, d.h. die Wahl der Fremdsprache spielt bei uns für die Einteilung der Klassen keine Rolle. Während die einen am Spanischunterricht teilnehmen, tüfteln die anderen zur gleichen Zeit über Lateinischen Satzkonstruktionen, und die dritten lernen ihre ersten Französisch-Unterhaltungen.

Als fächerübergreifendes Projekt findet in Jahrgang 6 die Zoowoche statt. Hier arbeiten die Fächer Deutsch, Kunst und Naturwissenschaft zusammen. Die Hälfte der Woche werden im Zoo Tiere beobachtet und Skizzen angefertigt, vor Ort halten Schüler:innen der Oberstufe Vorträge für die Sechstklässler zu den Tierarten und zum Artenschutz. In der Schule erwachsen aus den Beobachtungen, Eindrücken und neuen Kenntnissen verschiedene Produkte vom Tier-Steckbrief über das Tiergedicht zum Bilderbuch.

Jahrgänge 7/8

Bei uns wechseln in der Regel alle zwei Jahre die Klassenleitungen und Fachlehrer:innen, d.h. in Jahrgang 7 bekommen die Schüler:innen eine neue Klassenleitung. Die vorigen „Ku, Mu- und Na-Klassen“ bekommen dann die schlichten Bezeichnungen 7a, 7b und 7c. Die Schwerpunkte aus Jg. 5/6 werden nicht weiter geführt.

Gelegentlich teilen wir die Klassen nach Jahrgang 6 neu auf, entweder aus organisatorischen oder pädagogischen Gründen, z.B. eine Einteilung der Klassen nach Sprachen oder die Entwicklung einer ungünstigen Gruppendynamik in einer Klasse.

In Klasse 7 bieten wir den Kindern eine Skifahrt an, für die sie in einer AG fit gemacht werden. Auch dürfen die Französischkinder an einer sogenannten Drittortbegegnung teilnehmen, in der sie auf eine Klasse einer französischen Schule stoßen, mit der sie ihre erworbenen Kenntnisse frühzeitig „in echt“ ausprobieren können. (Genaueres siehe Fachgruppe Französisch)

Im Laufe der 7. Klasse findet als fächerübergreifendes Projekt das Waldökologiepraktikum statt, das vor allem auch zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) beiträgt (weitere Informationen Fachinformationen Biologie/Waldökologiepraktikum).

Eine reguläre Klassenfahrt gibt wieder in Jahrgang 8, die die Klassen mit ihrer Klassenleitung gemeinsam planen und vorbereiten.

Bei entsprechender Nachfrage kann ab Jahrgang 8 Französisch als dritte Fremdsprache im Nachmittagsunterricht belegt werden.

Jahrgänge 9/10

Wer den 10. Jahrgang am Gymnasium erfolgreich abschließt, wird in die Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe (Jahrgang 11) versetzt. Das Versetzungszeugnis Ende Jahrgang 10 ist also dem Erweiterten Sekundarabschluss I gleichzustellen. Der zehnte Jahrgang schließt mit die Sekundarstufe I ab und bereitet auf die Sekundarstufe II vor. Das wird besonders deutlich am Thema Berufs- und Studienorientierung. An der Tellkampfschule absolvieren die Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs ein erstes zweiwöchiges berufsorientierendes Praktikum. In Jahrgang 10 nehmen die Schülerinnen und Schüler entweder auf freiwilliger Basis oder für alle verpflichtend – je nach Angebot – an einem drei Tage dauernden berufsorientierendem Seminar, dem Modul „Berufswahl- und Selbstmarketingscheck“ (BUS) teil. Dieses Seminar dient zur Standortbestimmung und zum Kennenlernen verschiedener Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten.– Im Weiteren ist der 10. Jahrgang der Jahrgang, in dem das „Europaprojekt“ durchgeführt wird. Das „Europaprojekt“ nimmt eine zentrale Stellung sowohl in dieser Jahrgangsstufe als auch vielleicht im ganzen Schulleben ein. Während einer Woche im November fährt der ganze Jahrgang in verschiedene europäische Länder (z.B. Spanien, Polen, Frankreich, Schweden, Niederlande, Lettland). Im März findet der Gegenbesuch statt. Während einer Projektwoche nehmen die Schülerinnen und Schülern mit ihren Austauschschülerinnen an verschiedenen Exkursionen und Workshops teil. Alles mündet in den Europaabend, Schülerinnen und Schülern mit ihren Austauschschülerinnen an verschiedenen Exkursionen und Workshops, deren Ziel es ist, zu unterschiedlichen Themen Projektergebnisse zu erarbeiten, teil. Alles mündet in den Europaabend, dem großartigen Höhepunkt des Projekts, in dessen Rahmen die oben genannten Projektergebnisse präsentiert werden. Das ist ein Beispiel für gelebt europäische Partnerschaft. Das dritte Projekt im 10. Jahrgang ist das Praktikum, das das Fach Chemie zu Beginn des Schuljahres organisiert. Hier entwickeln die Schülerinnen und Schüler Lernvideos zu naturwissenschaftlichen Themen- abgesehen vom Fächerübergriff werden methodische Kompetenzen für das Anfertigen von Filmen eingeübt.

Der 9. Jahrgang steht im Zeichen von Festigung und Förderung grundlegender Kompetenzen und der Weiterentwicklung von Fähigkeiten von Arbeitstechniken in allen Fächern. Besonderes Gewicht hat in diesem Jahrgang ebenfalls die Berufs– und Studienorientierung: Wie oben erwähnt, findet hier das erste Berufspraktikum statt, das von den Politiklehrer/innen betreut wird. Dieses Praktikum steht ganz im Zeichen von erstem Kennenlernen der Arbeitswelt. Der Praktikumsbericht soll dazu verhelfen, die neuen Eindrücke zu ordnen und zu verarbeiten. Er ist eine der ersten Langzeitaufgaben, die auf die Seminarfacharbeit in Jahrgang 12 vorbereitet.

Insgesamt wird in den Jahrgängen 9 und 10 besonderes Augenmerk auf die Entwicklung der Schülerpersönlichkeiten gelegt, die am Ende der Sekundarstufe I vor einer wichtigen Zäsur stehen. Dazu gehört auch die Beratung über ein Auslandschuljahr in Jahrgang 11.