Geschichte

Vorstellung des Faches Geschichte

„Was bedeutet die komische Schrift am Opernhaus?“
„Warum hat die Aegidienkirche kein Dach mehr?“
„Wie entstand der Maschsee?“

In Hannover stoßen wir, wie überall in unserer Umwelt, auf Fragen, für deren Beantwortung wir in der Zeit zurückgehen müssen. Das heißt: Um unser heutiges Leben zu verstehen, müssen wir uns mit dem beschäftigen, wie es früher war. Hierbei soll das Fach Geschichte helfen und knüpft damit an den Sachunterricht der Grundschulen an. Natürlich beschäftigen uns wir nicht nur mit den Spuren von Geschichte vor Ort. Wie in allen Schulen Niedersachsens geht es um die Menschheitsgeschichte der Vor- und Frühgeschichte bis zur „Wende“ im Jahr 1989.

„Wie arbeitet man im Geschichtsunterricht?“

Viele Kenntnisse erhalten wir aus Textquellen, aber auch die Beschäftigung mit Bildern, Landkarten und anderen Materialien spielt eine Rolle. Häufig arbeiten wir auch fachübergreifend, indem z. B. in Deutsch ein Buch über ein bestimmtes historisches Thema gelesen wird und der Geschichtsunterricht die notwendigen historischen Informationen beisteuert. Natürlich spielen auch neue Medien im Geschichtsunterricht eine Rolle. Dank dieser ist es z. B. möglich, als Schülerin bzw. Schüler der sechsten Klasse die Stadt im Mittelalter „vor Ort“ zu besichtigen oder einen Zeitzeugen, wann immer man möchte, ins Klassenzimmer zu holen.

„Gibt es besondere Projekte?“

Ergänzend zum Schulunterricht legen wir an der Tellkampschule besonderen Wert auf den Besuch außerschulischer Lernorte und die Integration der Lokalgeschichte vor Ort. Damit sind nicht nur Museumsbesuche, sondern auch die Zusammenarbeit mit unserem Kooperationspartner, der städtischen Erinnerungskultur, gemeint. Wir planen einen Gedenktag und besuchen das Zeitzentrum für Zivilcourage.

Auch die Besuche der Gedenkstätten Hannover-Ahlem und Berlin Hohenschönhausen stehen regelmäßig auf dem Programm. Auf diese Weise werden wir einerseits unserem Ziel der ganzheitlichen Bildung und andererseits der Demokratieerziehung gerecht, denn Geschichte bleibt nicht nur abstrakt, sondern wird konkret „mit Kopf, Herz und Hand“ erfahrbar, ein Aspekt, der uns als inklusive Schule besonders wichtig ist.

Wer überdies historisch forschen will, für den bieten wir aktive Unterstützung beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten“ an.

Unterricht in der Sekundarstufe I

In den Klassen 5 bis 10 gibt es an den niedersächsischen Schulen einen Überblick über die Menschheitsgeschichte von der Vor- und Frühgeschichte bis zur „Wende“ im Jahr 1989. Die zu erwerbenden Fähigkeiten (Kompetenzen) ergeben sich aus den Vorgaben des Kultusministeriums, den sog. „Kerncurricula“. Für Geschichte hier einsehbar.

Als Lehrwerk in der Sekundarstufe I verwenden wir „Geschichte und Geschehen“ des Klett-Verlags; im elften Jahrgang arbeiten wir mit Buchners Kolleg Geschichte.

Unterricht in der Sekundarstufe II

In der Sekundarstufe II ergeben sich die Inhalte aus den Vorgaben des Landes für das Zentralabitur. (siehe unter www.nibis.de -> Curriculare Vorgaben -> Zentralabitur) Dabei widmet sich jeweils ein Semester der deutschen, der europäischen und der globalen Perspektive. In der Sekundarstufe II entscheiden wir individuell und prüfen, welches Lehrwerk für die entsprechenden Themen am besten geeignet ist.

Geschichte ist mögliches Prüfungsfach im Abitur, es werden immer Kurse auf grundlegendem und erhöhtem Niveau angeboten. Die Studienfolieen im 13. Jahrgang sind ein „Highlight“ der Schulzeit und bieten häufig die Möglichkeit, historische Orte zu erkunden.

„Wie sehen die Projekte im Einzelnen aus?“

Gemeinsam bereiten wir z. B. im zehnten Jahrgang einen Gedenktag anlässlich der NS-Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 vor. Dabei geht es nicht nur um die Fakten, also darum, was in Hannover geschah, sondern wir setzen uns aktiv damit auseinander, warum es sich lohnt, der Bücherverbrennung heute noch zu gedenken. Wir stellen uns die Frage, was das noch mit uns zu tun hat, welche wichtigen Gedankenanstöße wir unseren Zuschauern, die vielleicht sogar nur zufällig an der Geibelbastion direkt am Maschsee, vorbeikommen und gar nicht an der Gedenkveranstaltung teilnehmen wollten, mitgeben können.

Für unser Engagement zugunsten des aktiven Erinnerns sind wir 2019 sogar mit der Abraham-Plakette der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hannover e.V. ausgezeichnet worden.

Das ZeitZentrumZivilcourage ist der neueste Lernort der Stadt Hannover. Unter Anleitung von erfahrenem Fachpersonal setzen wir uns in Workshops unter dem Motto „Mitmachen oder Widerstehen?“ mit der Stadtgesellschaft Hannovers in der Zeit des Nationalsozialismus auseinander. Wie bei der Planung des Gedenktages wollen wir auch hier uns mit eigenen Handlungsmöglichkeiten in unserer aktuellen Gegenwart beschäftigen.

Der Besuch der Gedenkstätte Ahlem ist ebenfalls immer ein besonderes Erlebnis. Denn die Geschichte dieses Ortes ist besonders vielfältig. Als Gartenbauschule 1893 gegründet, bereitete sie ihre Schülerinnen und Schüler mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten auf die Auswanderung, speziell nach Palästina, vor. Die Nationalsozialisten nutzten seit 1941 das Gelände als Sammelstelle für die Deportation jüdischer Bürger, später sogar als Außenstelle der Gestapo. Neben einer vielfältigen und sehr modernen, digital aufbereiteten Ausstellung stehen auch hier erfahrene Museumsdidaktiker zur Verfügung, die spannende Workshops durchführen.

Im Rahmen einer folie nach Berlin besuchen wir die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und haben somit die Möglichkeit, vor Ort das Gelände der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR zu besichtigen. Inhaltlich vorbereitet wird dieser Besuch sowohl im Geschichts- als auch Politikunterricht. Natürlich werden in Berlin noch viel mehr historische Orte besucht. Doch das weitere Programm wird alljährlich individuell geplant.

Fachgruppe Geschichte

Claudia Borchers
Franziska Fuchs
Marcus Grimmer
Steffen Hofmann
Anne Kilian
Andreas Lehmann
Maike Lobback
René Mounajed
Daniel Rauschenberger
Barbara Schnellbach
Martin Trisch

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