Inklusion

Was bedeutet Inklusion an der Tellkampfschule?

Wir streben an, dass Inklusion bei uns Schulalltag wird und alle Menschen mit ihren besonderen Fähigkeiten, Eigenheiten, Bedürfnissen und Beeinträchtigungen selbstverständlich am Schulleben der Tellkampfschule teilhaben.

In fast allen Jahrgängen haben wir Schüler:nnen mit besonderem Unterstützungsbedarf (Hören, Sehen, körperlich-motorische Entwicklung, emotional-soziale Entwicklung).

In zwei Jahrgängen (Jg. 5/6) werden derzeit Schüler:innen mit dem Unterstützungsbedarf geistige Entwicklung (GE) sowie Lernen (LE) zieldifferent unterrichtet.

Auf Grund der engen räumlichen Kapazitäten werden wir erst wieder zum Schuljahr 2022/2023 Schüler:innen mit Unterstützungsbedarf GE aufnehmen können.

Schüler:innen mit zieldifferenter Beschulung werden in einer Klasse gebündelt, so dass eine Förderschullehrerkraft die Schüler:innen im gesamten Unterricht begleitet und die Inhalte auf die individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten bezogen differenziert unterrichtet.

Die auf das einzelne Kind ausgerichtete inklusive Bildung findet unter Anleitung der Förderschullehrerkraft im Rahmen des „Regelunterrichts“ im gemeinsamen Lernen mit allen Mitschüler:innen statt. In besonderen Unterrichtsphasen, z.B. beim Unterricht in der 2. Fremdsprache, kann alternativ dazu das Fach Lebenspraxis angeboten werden (Üben lebenspraktischer Abläufe, Einkaufen, Bahn fahren etc.).

Auch hier werden Schüler:innen ohne Unterstützungsbedarf einbezogen, z.B. beim Zubereiten von Speisen für unserer Cafeteria.

Im multiprofessionellen Team mit Förderschullehrer:in, Klassen- und Fachlehrer:innen, Schulbegleiter:innen, pädagogischer Mitarbeiterin gehen wir auf die besonderen Bedürfnisse unserer Schüler:innen mit Unterstützungsbedarf ein und ermöglichen ihnen einen möglichst barrierefreien Zugang zum Lernen.

Dabei beraten uns auch die mobilen Dienste der Förderzentren. Darüber hinaus gibt es eine Zusammenarbeit und Begleitung durch die sonderpädagogische Fakultät der Leibniz-Universität Hannover.

Bei uns arbeiten Schulbegleiter:innen im Pool, d.h. sie sind nicht nur für ein einzelnes Kind, sondern für mehrere Schüler:innen zuständig, die besondere Unterstützung benötigen. Als Teil des multiprofessionellen Teams begleiten sie darüber hinaus die gemeinsame Arbeit und Kommunikation in der Klasse.

Einschulungsrede 2019

Einschulungsrede 2019

Beitrag im Deutschlandfunk Kultur

Beitrag von Alexander Budde

Beitrag im Deutschlandfunk

Im folgenden Beitrag wird das inklusive Bienenprojekt vorgestellt.

Beitrag von Agnes Bührig

Peer-to-peer-Projekte mit den inklusiven Klassen

Zahlreichen wissenschaftlichen Studien zufolge stellt das Peer-Learning eine der effizientesten Lernstrategien überhaupt dar. Bei diesem Konzept dienen andere Schüler:innen als Vorbilder, fördern soziale wie fachliche Kompetenzen und übernehmen als Ansprechpartner:in eine wichtige Rolle.

In diesem Fall liegt der Fokus jedoch auch darauf, dass durch diese jahrgangsübergreifenden Projekte beiderseitige Berührungsängste abgebaut werden und sich ein Selbstverständnis dafür entwickelt, verschieden zu sein.

Pat:innenprojekt

Das Pat:innen-Projekt für die inklusiven Klassen wurde mit der Einschulung der ersten inklusiven Klasse eingeführt. Es unterscheidet sich dadurch von dem schon seit langem an der Schule praktizierten Pat:innenmodell, dass Schüler:innen aus vielen verschiedenen Jahrgängen die Pat:innenrolle übernehmen und nicht wie sonst üblich aus dem vorherigen Jahrgang.

Zudem ist die Verbindung zur Klasse viel enger und intensiver. Die Betreuung der Patenkinder und der Austausch mit ihnen beginnt in der Einführungswoche. In der ersten Phase wird den Kindern der Übergang von der Grundschule sowie das Eingewöhnen in die neue Situation durch zahlreiche Gesprächsrunden in kleinen Patengruppen sowie viele gemeinsame Aktionen (z.B. Schulrallye) erleichtert.

Im Folgenden setzt sich die Patenschaft in weiteren gemeinsamen Aktivitäten (z.B. Malaktion), Ausflügen und insbesondere in dem regelmäßigem Kontakt untereinander fort, sodass sich eine enge Bindung zwischen Pat:innen und Klasse entwickelt.

Miteinander Lernen

Im zweiten Peer-to-peer-Projekt, das in diesem Schuljahr begann, gestalten Oberstufenschüler:innen des Seminarfaches „Naturwissenschaften-Miteinander Lernen in jahrgangsübergreifenden Projekten“ in Jahrgang 12 Unterrichtsprojekte für die inklusiven Naturwissenschaftsklassen.

Aufgrund der eingeschränkten Möglichkeiten durch die Corona-Pandemie haben sich die Unterrichtsprojekte in erster Linie auf das Homeschooling verlagert.

Mithilfe von Videokonferenzen, digitalen Pinnwänden u.Ä. lernen die Schüler:innen der NA-Klassen differenziert die Themen „Entstehung von Jahreszeiten“, „Überwinterung“, „Feuer“, „Wachstumsbedingungen bei Pflanzen“ oder „Ernährung“. Durch den Einbau eigener Versuche, von Erklärvideos oder auch die Anleitung zum Bau von Modellen gestalten die Pat:innen das Homeschooling abwechslungsreich und stehen den Klassen bei Rückfragen Rede und Antwort.

Caféteriaprojekt

Im Team der Inklusionsklasse 6 na sammelten wir Ideen, wie wir die Gemeinsamkeiten aller Schüler:innen auch leben praktisch umsetzen können. Und so griffen wir die erfolgreichen Anregungen aus anderen Schulen auf, um auch unseren Schüler:innen die Möglichkeit zu bieten, in unserer Caféteria leckere Snacks zuzubereiten und gelegentlich ebenfalls im Verkauf mitzuhelfen.

Mit viel Spaß und Einfallsreichtum gestalten die Schüler:innen in gemischten Kleingruppen Joghurt- und Obstspeisen, schnippeln Gemüse für die frisch zubereitete Suppe, schmieren Brötchen, waschen ab und, und, und…. (alles coronakonform).

Großartig ist die Anleitung der Schüler:innen mit Förderbedarf der „unerfahrenen“ Schüler:innengruppen. Dadurch, dass die Schüler:innen mit Förderbedarf häufiger im lebenspraktischen Projekt mithelfen, kennen sie sich schon sehr gut mit den Gegebenheiten in der Caféteria aus und stellen somit eine wertvolle Hilfe dar. „Wo steht das Müsli?“ Ein Schüler weiß sofort Bescheid.

„Wo ist der Besteckkasten, wir brauchen ganz schnell Esslöffel?“ Auch die Esslöffel sind blitzschnell zur Stelle.

„Hilfe, ich habe gekleckert, wo ist der Lappen?“ Kommt sofort.

Auch die Schulbegleitungen sind teilweise aktiv mit eingebunden und es ist insgesamt ein schönes Miteinander. Trotzdem lernen die Schüler:innen selbstständiges Arbeiten und die Einschätzung von Arbeitsabläufen.

Man spürt zudem das wachsende Selbstbewusstsein und die Selbstsicherheit zum einen bei den Schüler:innen mit Förderbedarf, die teilweise nicht so viele Möglichkeiten haben sich auszuprobieren, wie aber auch bei allen SuS gemeinsam.

Alle freuen sich immer auf ihren Einsatz in der Caféteria.

Die Inklusions-AG der Tellkampfschule

Wer verbirgt sich hinter der AG?

In der AG engagieren sich seit Herbst 2018 verschiedene Teile der Schulgemeinschaft. Sie ist für alle offen. Mit interessierten Kolleg:innen treffen sich in regelmäßigen Abständen Schüler:innen sowie jetzige und zukünftige Eltern, die aktiv den Inklusionsprozess an unserer Schule mitgestalten, unterstützen aber auch kritisch hinterfragen wollen.

Was sind die Ziele der AG?

Von Beginn an ging es der AG darum, für alle Teile der Schulgemeinschaft eine größtmögliche Transparenz in den Inklusionsprozess zu bringen. Durch die Weitergabe von Informationen (unterstützt von diversen externen Expert:innen), den Austausch über den Weg der Inklusion sowie die Vorstellung bzw. gemeinsame Entwicklung von Projekten hat jedes Mitglied der Tellkampfschule die Möglichkeit sich aktiv an der Gestaltung des Inklusionsprozesses zu beteiligen. Dadurch wird dieser „auf breite Pfeiler“ gestellt und von vielen getragen.

Was wird von der AG geleistet?

Die AG dient als zentrale „Informations-/Austausch- und Planungsplattform“ für Aktivitäten rund um die Inklusion, die nicht schulleitungsrelevante Entscheidungen betreffen. Aus der personellen Zusammensetzung der AG resultieren sehr unterschiedliche Perspektiven, die wiederum zu sehr verschiedenen Facetten der Beteiligung führen.

So spiegelt sich z.B. die Mitwirkung der Schüler:innen in der Übernahme von Patenschaften in den inklusiven Klassen, der Gestaltung von Klassenprojekten, der Aufklärung über Inklusion in anderen Klassen/in der Schülervertretung/am „Tag der offenen Tür“ oder auch der Teilnahme an externen Veranstaltungen und Workshops wider.

Die Mitwirkung der Kolleg:innen hingegen liegt im Berichten über die Entwicklung des inklusiven Schullalltags, von klasseninternen oder -übergreifenden Projekten oder im Initiieren schulinterner Fortbildungen und Besuchen von externen Experten sowie in der Kommunikation mit dem übrigen Kollegium. Bei den Eltern liegt dahingegen der Fokus auf der Mitgestaltung des „Tags der offenen Tür“, der Vernetzung mit externen Institutionen (wie z.B. dem Verein „mittendrin“) sowie der Kommunikation mit der übrigen Elternschaft.

Materialien

Die Erfahrungen aus den ersten beiden Inklusionsklassen haben wir in hilfreiche Informationen rund um die Inklusion zusammengefasst. Hier finden Sie verschiedene Dokumente, die über die Umsetzung der Inklusion an der Tellkampfschule Auskunft geben:

Pädagogisches Konzept
Handout für Erziehungsberechtigte

Artikel zur Inklusion